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Mittwoch, 08 Januar 2014 05:12

7.1.2014 - Reykjavik - Selfoss

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Heute verlassen wir die "Grossstadt" Reykjavik (A) und geniessen zum ersten Mal die fantastische Landschaft und Natur Islands in Thingvellir (B), Vulkan Kerid (C), Urridafoss Wasserfall (E). In Selfoss machen wir unseren Mittagsstopp (D) und erreichen das ruhig gelegenene Hotel kurz vor Einbruch der Dunkelheit.

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Nach dem Frühstück beladen wir die beiden Kleinbusse und fahren Richtung Osten. Nach ca. einer Stunde erreichen wir Thingvellir und erleben den Aufgang der Sonne über der Abbruchkante der europäischen und amerikanischen Seenplatten. Das Lichterspiel auf der Landschaft und in den Wolken ist wunderschön. U. a. an diesem Ort (und im weiteren Umfeld) wird auch das Auseinanderdriften der amerikanischen und europäischen tektonischen Platten durch imposante Felsspalten und Risse sichtbar. Die tektonischen Verschiebungen zeigen sich auch in den häufigen Erdbeben.[3] In den letzten 10.000 Jahren ist das Land beidseits der Schlucht Almannagjá um 70 Meter auseinandergedriftet und der Talboden hat sich um ca. 40 Meter gesenkt.

Hier wurde bereits um 930, also am Ende der Landnahme durch vor allem norwegische Wikinger, einmal jährlich während 2 Wochen im Juni die traditionelle gesetzgebende Versammlung Alþing abgehalten. Sie hatte sowohl gesetzgeberische als auch Gerichtsbarkeits-Funktionen. Es handelt sich um eines der ältesten Parlamente der Welt – nach denen in Griechenland und im Römischen Reich der Antike. Es bestand bis ins Jahr 1798, als die Dänen das Althing auflösten. Im Jahr 1000 wurde hier die Annahme des Christentums beschlossen. An diesem historischen Ort wurde auch am 17. Juni 1944 die Republik Island ausgerufen und 1994 deren Fünfzigjahrfeier begangen. Noch heute sind am Rande des Parlamentsplatzes und an mehreren Orten der Schlucht verwitterte und überwachsene Steinmauern der damals mit Zeltplanen überdachten Lagerstätten zu sehen.

Von hier fahren wir dem Thingvallavatn See entlang und erreichen kurz vor Selfoss den Krater des erloschenen Vulkans Kerið. In der eruptiven Phase vor etwa 5000–6000 Jahren förderte die Kraterreihe Tjarnarhólar einen Großteil der Lavamassen des Grímsneshraun (hraun ist die isländische Bezeichnung für Lava bzw. Lavafeld), das sich über ca 54 km² erstreckt. Man schätzt die Lavamasse auf 1,2 km³. Insgesamt besteht dieses Grímsnes-Vulkanfeld aus 10–12 meist relativ kleinen eruptiven Zentren. Die meisten Vulkane dort sind eher unauffällig, weil sie flach und bewachsen sind. Drei Vulkane sind aber gut sichtbar: Kerið, die etwas höheren Seyðishólar (214 m) und Kerhóll.

Nach dem Mittagsstopp in Selfoss ist der Urriðafoss Wasserfall unser letzter Fotostopp für heute. Der Urriðafoss ist der wasserreichste Wasserfall Islands. Der Fluss Þjórsá stürzt mit 360 m³/s Wasser auf etwa 40 m Breite 6 m in die Tiefe. Zunächst stürzen große Teile des Stromes in eine Spalte vor einem Felsen in der Mitte des Flusses, der Hauptstrom allerdings bricht an einer anderen Stelle durch. Im Winter können sich bis zu 20 m dicke Eisplatten bilden. Der Wasserfall liegt nach einer kleinen Abbiegung an der Ringstraße im Süden Islands, etwa 16 Kilometer östlich der Stadt Selfoss. Trotz seiner Größe ist er recht unbekannt und findet selten Erwähnung.
Nach dem Abendessen bereiten wir uns auf das Polarlicht vor. Die Vorhersage für den heutigen Tag ist immer noch sehr gut. Warm gekleidet und mit Fotoausrüstung warten wir im Hotel bis die ersten grünen Spuren gegen 21 Uhr am Himmel sichtbar werden. Wir beziehen unsere Foto-Position in der Dunkelheit hinter dem Hotel und erleben über die nächsten Stunden ein faszinierendes Lichterstpiel des Himmelsphänomens.  Gegen Mitternacht beenden wir diesen intensiven Fototag.
Morgen werden wir zwei weitere Highlights besuchen ... den Geysir und den Gullfoss Wasserfall.


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